Schwefelbaden
Das Schwefelwasser der Quellen von Bad Sebastiansweiler ist seit Jahrhunderten bekannt und gilt als besonders stark. Es entstammt den unteren Schichten des Jura, einer Gesteinsformation, die 180 Millionen Jahre alt ist. Die Analyse bezeichnet sie als „schwefelhaltiges Natrium-Magnesium-Calcium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Wasser“.
Durch zahlreiche Untersuchungen ist bekannt, dass der im Bad aufgenommene Schwefel den Zellstoffwechsel anregt, in enzymatische Prozesse eingreift und in organische Substanzen eingebaut wird.
Seit Jahrhunderten gelten Schwefelwässer als heilkräftig, insbesondere bei Erkrankungen der Haut und bei rheumatischen Leiden. Auch zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen aus jüngerer Zeit bestätigen die alten Erfahrungen und berichten über Erfolge bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis.
Schwefelbäder eignen sich zudem zur Behandlung von rheumatisch entzündlichen Erkrankungen außerhalb akuter Schübe, degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates, Überlastungsbeschwerden von Gelenken, Sehnen, Muskeln und von Durchblutungsstörungen. Ausschlusskriterien für eine Schwefelbadbehandlung sind akute Entzündungen, Thrombosen und starke Varizen, eine Herzinsuffizienz mit Wassereinlagerung und Tumorleiden.
Im ambulanten Betrieb werden die Schwefelbäder als Leistungen des Medizinischen Trainings- und Vitalcenters abgegeben. Auch wenn die ambulante Heilmittelabgabe nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, erfreut sich das Schwefelbaden unverändert großer Beliebtheit. Die in den letzten Jahren wachsende ambulante Inanspruchnahme der Schwefelbäder auf eigene Kosten darf als Hinweis auf ein steigendes eigenverantwortliches Gesundheitsbewusstsein bei den Menschen unserer Region verstanden werden.